Verletzungsgefahr durch die Motorsäge |
* Siehe Grundevaluierung Motorsäge (allgemeine Aspekte) |
Alleinarbeit, Verletzungsgefahr bei Forstarbeiten, Versorgung |
* Keine Alleinarbeit, entsprechende Ausbildung * Erste-Hilfe-Packung für den Forst * Werkzeug (kleine Reparaturen) * Reservekeile (Fällkeile, Nachsetzkeile) * Jause, ausreichend Getränke |
Unzureichende Ausrüstung für das Bearbeiten von Schwachholz (bis 30cm Durchmesser) |
* Leistung der Motorsäge ca. 35-50 Kubik-Zentimeter oder 50 -70 Kubik-Zentimeter. * Leichte Axt - ca. 1,1 Kg, Stiel geschwungen mit breiten Griff, Länge ca. 70cm, Schneidenschutz. * Durchforstungssappel verwenden * Werkzeuggurt mit 2 Fällkeile aus Kunststoff ca. 20cm lg.od. kürzer, Rundfeile zum Schärfen der Säge-Kette, 1Kombi-Schlüssel,1 Roll-Maßband, 1Hand-Wendehaken od.1 Packzange * Zusatz - 1 Zopfmess-Kluppe, 1 Kreidehalter, 1 Stückzähler |
Unzureichende Ausrüstung für das Bearbeiten von Starkholz (über 30cm Durchmesser) |
* Leistung der Motorsäge 50-70 Kubik-Zentimeter oder mehr als 70 Kubik- Zentimeter. * Schwere Axt mind. 1,6 Kilogramm, Stiel gerade mit breiteren Griff, Länge ca. 70cm. * Sappel ca. 1,2 kg, Stiel geschwungen, ca. 100 cm lang * Werkzeuggurt mit 2 Fällkeile aus Kunststoff ca.25-30 cm lg.,1 Nachsetzkeil ca. 20-25 cm lang, (Keil aus Aluminium z.B. bei gefrorenem Laubholz), 1 passende Rundfeile,1 Kombi-Schlüssel, 1 Roll-Maßband, 1 Hand-Wendehaken. * Zusatz - 1 Zopfmess-Kluppe, 1 Kreidehalter, 1 Stückzähler * Umdrehen von Stämmen - Fäll-Heber ca. 140 cm lang, Wendehaken mit Ring |
Umgebung, Baum nicht beurteilt - falscher Sicherheitsabstand |
* Kontrolle der Umgebung - abgebrochene od. dürre Äste, Baumstümpfe, Steine, gefällte Baumstämme oder Sortimente, Stromleitungen, Straßen oder Gehwege im Fällbereich. * Windeinfluss - Windrichtung, Windstärke, Arbeit einstellen * Kontrolle des Baumes - Höhe, krummer Baumstamm, in eine Richtung hängend, Baumkrone regelmäßig oder zur Seite wachsend, Baumkrone trocken, faulige oder dürre Äste, Richtung der Holzfasern im unteren Baumstamm, Holzfasern im Bereich der Bruchstufe schräg, Holzfasern kurz od. lang, Holz eher brüchig oder fest, gesunder Stamm oder Stellen die faulig sind oder vorzeitig brechen können * Beurteilung Holzfasern - Fallkerb herausschlagen, anstechen des Stammes mit der Motorsäge im unteren Bereich (senkrechter Schnitt) * Sicherheitsabstand im Normalfall 1,5 Baumlängen * Sicherheitsabstand anpassen - wenn der gesamte Gefahrenbereich nicht eingesehen werden kann, bei Arbeiten zu zweit an einem Baum, Einsatzort nicht so groß als erforderlich, steiles Gelände |
Zu zweit an einem Baum arbeiten |
* Beide säubern den Bereich der vorgesehenen Fällrichtung, Vorbereitung direkt am Baum gemeinsam (z.B. Baumpresse), Warnruf absetzen, eine Person schneidet direkt am Baumstamm die andere Person ist in der Rückweiche (mind. 2m, höchstens halbe Baumlänge) u. beobachtet Baum u. Baumkrone, warnt im Notfall die Person die am Baum schneidet. * Wenn der Baum fällt, sind beide Personen in der Rückweiche (mehr als 9m höchstens 15m vom Baum entfernt). * Wenn der Baum liegt, 10 Sekunden warten und erst dann zum Baum gehen. |
Arbeiten am Hang |
* Bei steilen, geneigten Gelände keine Person unterhalb des Baumes * Sicherheitsabstand nicht automatisch kreisförmig, Bäume und Sortimente können seitlich wegrollen oder bergab rutschen * Der gefährdete Bereich ist größer als im flachen Gelände, Sicherheitsabstand nach unten breiter und meist länger als 1 ½ Baumlängen. |
Fällen mehrerer Bäume am Hang |
* Bäume sollten auf gleicher Höhe am Hang stehen, nacheinander fällen, Entfernung zwischen den Bäumen mind. 15m * Gemeinsame Säuberung des Bereich der Fällrichtung, gemeinsame Vorbereitung direkt am Baum, Warnruf absetzen, 1 Person schneidet am Baumstamm und die andere Person ist in der Rückweiche, beobachtet und warnt im Notfall. * Beide oberhalb des Baumes bei bergab fallenden Bäumen. * Ungleich hoch am Hang stehende Bäume - der Sicherheitsabstand soll größer als 1 ½ Baumlängen sein, seitlicher Abstand größer als bei gleich hoch stehenden Bäumen (mehr als 15m nach links, rechts und unten), unbedingt nacheinander fällen, Ablauf beim Fällen wie bei gleich hoch stehenden Bäumen. * Beide Personen oberhalb des nach unten fallenden Baumes, Beobachtung des fallenden Baumes. |
Bäume schräg bergauf fällen |
* Bäume sollten mehr als 15 Meter voneinander entfernt sein, in gleicher Höhe stehen, nacheinander Fällen, Ablauf ähnlich wie Bäume die gelich hoch am Hang stehen und bergab gefällt werden. * Wenn der Baum fällt - seitlich auf den Rückweiche- Weg gehen, in der gleichen Höhe weggehen wie der Baum am Hang steht. |
Mangelhafte Vorbereitung vor dem Fällen |
* Straße, Wege abgesperrt * Überlegungen zum Baum und Umgebung * Baum beurteilen und Fällrichtung festlegen * Werkzeug ablegen (seitlich der Fällrichtung, außerhalb des Arbeitsbereiches) * Arbeitsplatz freiräumen (Äste, Steine, kleine Bäume in Bodennähe abschneiden, Schnee) * Rückweiche-Weg und Fluchtweg festlegen und freiräumen (entgegengesetzt zur Fällrichtung und seitlich weg, Schnee niedertreten) * Umgebung sichern (Schutz vor anderen Baumstämmen welche abrutschen, in die Höhe schnellen können). * Baumstamm säubern (Entfernung von Ästen am unteren Bereich des Baumstamms bis über Kopfhöhe, entfernen von Moos vom unteren Bereich des Baumstamms). |
Fällen eines gesunden, gerade stehenden Baums |
* Fallkerb -Dachschnitt nicht ganz bis zum Sohleschnitt, ablegen der abgestellten Motorsäge, Fallkerb mit der Axt herausschlagen (Sicht auf Holzfasern), entfernen der seitlichen Wurzelanläufe, Splintschnitte durchführen. * Fällrichtung kontrollieren (in der Hocke mit dem Rücken zum Baum) - Hände hinter dem Rücken in den Fallkerb, Blick kurz nach oben (Neigung des Baumstamm feststellen) und anschließend geradeaus dorthin wo der Baum hinfallen soll (Kontrolle ob dies zusammenpasst). * Fällrichtung kontrollieren (stehend mit dem Rücken am Baumstamm) - ausgeklappten Meterstab in die hintere Kante vom Fallkerb legen und in Fällrichtung halten. * Fällrichtung kontrollieren (knieend mit Visier-Einrichtung der Motorsäge) - Motorsäge in den Fallkerb legen, Kontrolle der Fällrichtung mithilfe der Visier-Einrichtung der Motorsäge. * Warnruf absetzen * Fällschnitt - bei Schwachholz ungefähr 2 Finger breit über dem Sohlenschnitt, bei Starkholz ungefähr 3 Finger breit über dem Sohlenschnitt, Baum bis zur Hälfte einschneiden, ersten Fällkeil einschlagen, Fällschnitt bis kurz vor die Bruchleiste weiterschneiden, zweiten Keil einschlagen, Fällschnitt bis zur Bruchleiste weiterschneiden, Motorsäge herausziehen, ausschalten und zur Seite stellen, Fällkeile weiter einschlagen bis der Baum zu fallen beginnt. * Rückweichen - Gefahrenbereich verlassen (mind. 5-6m, bei sehr großen Bäumen oder Laubbäumen mind. 9m), Baumkrone und Baumstamm beobachten. * Mind. 10 sec warten, erst zum Baum gehen wenn sich im Baum u.in den Nachbarbäumen keine gefährlich hängenden Äste befinden. * Entfernen des Waldbart am Baumstamm und Baumstumpf |
Fällen eines schwachen Rückhängers |
* Fällvorbereitung treffen * Fallkerb machen (ca.1 Viertel vom Stamm-Durchmesser), keinesfalls Splintschnitte machen. * Fällschnitt – breitere Bruchleiste lassen (bis zu 1 Fünftel des Stamm- Durchmesser), Einschnitt ca. bis zur Hälfte vom Stamm-Durchmesser, rechtzeitig den 1. Fällkeil einschlagen * Fällschnitt weiterführen (weniger tief in den Baumstamm, 2. Fällkeil einschlagen, Fällschnitt weiterführen bis eine gerade Bruchleiste entsteht * Baum aufkeilen - einschlagen der Fällkeile * Bruchleiste verschmälern - Baumstamm schneiden und Bruchleiste verschmälern, Nachsetzkeile einschlagen (wenn nötig Keile übereinander legen) |
Fällen eines starken Rückhängers |
* Fällvorbereitung treffen * Beginn unbedingt mit dem Fällschnitt, bis. ca. Hälfte des Stamm -Durchmesser (Schwert kann eingeklemmt werden), rechtzeitig den 1. Fällkeil einschlagen * Fällkeil bis zum Ende schneiden bis eine gerade Bruchkante entsteht, 2. Fällkeil einschlagen * Baum aufkeilen - Fällkeile einschlagen bis der Baum gerade steht * Fallkerb herstellen - breitere Bruchleiste (bis zu 1 Fünftel vom Stamm-Durchmesser), und der Fallkerb soll ungefähr 1 Viertel vom Stamm-Durchmesser sein, keinesfalls Splintschnitte durchführen * Bruchleiste verschmälern - Fällschnitt weiterführen und Bruchleiste verschmälern, Keile u. vielleicht auch Nachsetzkeile einschlagen (wenn nötig Keile übereinander legen), bis der Baum fällt * Extrem starke Rückhänger - Zuggerät verwenden, Seilbefestigung in mind. 8m Höhe am Rückhänger, Hakenbefestigung am Ende vom Seil, Umlenk-Rolle verwenden (Sicherheitsabstand kann besser eingehalten werden), am besten zu zweit arbeiten. |
Fällen eines Vorhängers |
* Fällvorbereitung treffen * Schwachem Vorhänger mit weniger als 1 Schwert-Länge Durchmesser - Fällschnitt kann quer durch den Baumstamm erfolgen * Fallkerb herstellen - ungefähr 1 Viertel vom Stamm-Durchmesser, bei gesunden Baumstamm sind Splintschnitte möglich. * Fällschnitt - zuerst den Teil vom Fällschnitt der in Fällrichtung auf der rechten Seite ist durchführen, Baumstamm hinter der Bruchleiste anstechen, Fällschnitt ca.bis zur Hälfte vom Stamm-Durchmesser schneiden, am Ende unbedingt eine Zugleiste überlassen (hält den Baumstamm stabil) * Fällschnitt - Fällschnitt auf der gegenüberliegenden Seite, Zugleiste überlassen * Zugleiste von oben schräg nach unten durchschneiden (bei schwachem Vorhänger mit weniger als 1 Schwert-Länge Durchmesser kann der Fällschnitt quer durch den Baumstamm erfolgen) * V- Schnitt: Anwendung nur bei Vorhänger u. Schwachholz bis max. 30 cm Durchmesser, (bei Bedarf auch Stammpresse verwenden) * Fallkerb schneiden - schräg entgegen der Fällrichtung * Fallkerb auf der anderen Seite schneiden - schräg entgegen der Fällrichtung in einem spitzen Winkel zum ersten Fallkerb (Winkel kleiner als 90°), die Fallkerbe müssen sich ein wenig überlappen (Fallkerbe bilden gemeinsam ein V), anschließend von hinten den Baum schneiden bis er bricht (Schnitt soll ca. 2 Finger breit sein u. oberhalb der anderen Schnitte sein) |
Fällen eines Seithängers |
* Fällvorbereitung treffen * Schneidbeginn an der Druckseite des Seithängers * Fallkerb herstellen - ungefähr 1 Viertel vom Stamm-Durchmesser, keine Splintschnitte durchführen. * Fällschnitt - Scheidebeginn auf der Zugseite vom Baumstamm, Baumstamm hinter der Bruchleiste anstechen, die Bruchleiste soll ungefähr 1 Zehntel vom Stamm-Durchmesser sein, rechtzeitig Fällkeile einschlagen, Fällschnitt weiterführen bis ein gerader Schnitt entsteht * Die Bruchleiste ist an der Zugseite breiter als auf der anderen Seite. * Fällkeile weiter in Baumstamm schlagen - zuerst aufkeilen bis der Baumstamm möglichst gerade steht, dann umkeilen (Fällkeile weiter einschlagen bis der Baum zu kippen beginnt) |