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Modell zur Evaluierung von Schweißumgebungen

Was kann damit evaluiert werden?

Das Modell ist zur Evaluierung der UV-Strahlenexposition in der Umgebung von Schweißarbeitsplätzen gedacht.

Nicht festgestellt werden kann die Strahlenexposition des Schweißers selbst. Der Schweißer muss ohnehin geeignete PSA tragen.

  • Evaluierung von Arbeitsplätzen in der Umgebung von Schweißarbeitsplätzen
  • Bestimmung der maximalen Aufenthaltszeit in einem bestimmten Abstand zur Schweißquelle
  • Bestimmung der Notwendigkeit einer Abschirmung 

Welche Daten brauche ich?

Es kann ein Raum/eine Halle quaderförmig mit einem Schweißarbeitsplatz als Quelle evaluiert werden.

  • Schweißverfahren und Schweißparameter
  • Position der Schweißquelle
  • Position des Arbeitsplatzes
  • Beschaffenheit der Wände, der Decke und des Bodens des Raumes/der Halle

Was erhalte ich als Ergebnis?

Der Ausdruck bzw. das PDF stellt das Evaluierungsergebnis gemäß VOPST hinsichtlich der UV-Strahlung beim Schweißen dar.

  • PDF oder Ausdruck mit Evaluierungsergebnissen

Was brauche ich für das Modell sonst noch?

  • Excel (oder eine andere damit kompatible Tabellenkalkulationssoftware, die Makros ausführen kann).

Evaluierungshilfe

Details zum Modell 

Das Modell basiert auf den Messdaten an Schweißarbeitsplätzen und auf winkelabhängigen spektralen Messungen (Bestimmung der UV-reflektierenden Eigenschaften) an verschiedenen Oberflächen von Materialproben, die im Labor durchgeführt werden. Das Modell berücksichtigt 10 häufig verwendete Schweißverfahren und 3 verschiedene Schweißwerkstoffe (Baustahl, Edelstahl und Aluminium). Zusätzlich wurden die winkelabhängigen Reflexionseigenschaften von 47 Materialproben analysiert. Aufgrund der gesammelten Daten ist es möglich, Arbeitsplatzsituationen gemäß der EU-Richtlinie 2006/25/EG über künstliche optische Strahlung zu simulieren und zu bewerten. Zur Vereinfachung des Modells werden einige Worst-Case-Annahmen verwendet. Sie reduzieren die Komplexität des Problems und ermöglichen eine einfache und schnelle Risikobeurteilung bei restriktiven Modellannahmen. Daher sind die vom Modell berechneten Bestrahlungsstärken höher und damit die Bestrahlungszeiten kürzer als die tatsächliche Exposition. 

Das UV-Modell berechnet:

  • Die direkten und indirekten UV-Bestrahlungsstärken. Das sind einmal die effektive Bestrahlungsstärke Eeff von 200 bis 400 Nanometer (nm) und die UVA-Bestrahlungsstärke EUVA von 315 nm bis 400 Nanometer (nm) an der Position der Person.
  • Prozentueller Beitrag jeder Wand, Decke und jedes Bodens zur Summe der indirekten UV-Bestrahlungsstärken und prozentueller Beitrag der indirekten Bestrahlungsstärken zur gesamten Bestrahlungsstärke.
  • Maximale Expositionsdauer für die gewählte Arbeitsplatzsituation unter Anwendung der Grenzwerte gemäß der EU-Richtlinie 2006/25/EG über künstliche optische Strahlung.
  • Als Zusatzinformation: ungewichtete UV-Bestrahlungsstärke im Wellenlängenbereich 200 bis 400 Nanometer.

Das UV-Modell erlaubt:

  • Eine schnelle Arbeitsplatzbewertung nach EU-Richtlinie 2006/25/EG
  • Die Identifizierung hochreflektierender Oberflächen in der Umgebung eines Schweißarbeitsplatzes.
  • Die Einführung technischer, organisatorischer oder persönlicher Sicherheitsmaßnahmen durch Kenntnis der Ergebnisse der Arbeitsplatzbewertung. Technische Sicherheitsmaßnahmen können unter anderem sein UV-Schutzschirmungen oder der Ersatz hochreflektierender Oberflächen. Eine organisatorische Sicherheitsmaßnahme wäre beispielsweise, dass keine weiteren Arbeiten im Umfeld des Schweißarbeitsplatzes während des Schweißprozesses stattfinden. Persönliche Schutzmaßnahmen sind der Einsatz von PSA.

Das muss der Anwender des UV-Modells berücksichtigen:

  • Einige Worst-Case-Annahmen sind im Modell implementiert. Dies führt zu einem restriktiven Verhalten des Modells.
  • Die vom Modell berechneten Bestrahlungsstärken sind höher und somit die Belichtungszeiten kürzer als im Vergleich zur realen Exposition.
  • Nicht alle Schweißverfahren, Schweißparameter und Schweißwerkstoffe sind im Modell implementiert, sondern vor allem häufig verwendete Verfahren, Parameter und Werkstoffe der Industrie.
  • Gemessene UV-Bestrahlungsstärken sind die Basis für das Modell. Die meisten Messungen wurden mit den Standardeinstellungen der verwendeten MIG/MAG/TIG-Schweißstromquellen durchgeführt. Bei unterschiedlichen Einstellungen werden sich die UV-Bestrahlungsstärken wahrscheinlich ändern.
  • Für alle WIG-Messungen wurde kein Schweißzusatz verwendet. Wird ein Schweißzusatz verwendet, ändern sich die UV-Bestrahlungsstärken wahrscheinlich. Dies gilt auch für MIG/MAG-Schweißverfahren, wenn die im Modell aufgeführten Schweißzusätze durch andere ersetzt werden.
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